54
Prozent
der US-amerikanischen Lehrer in Naturwissenschaften bringen ihren
Schülern bei, dass Erderwärmung und Klimawandel durch
menschliches Verhalten verursacht werden, obwohl dies inzwischen von 95
Prozent der Klimaforscher vertreten wird. 10 Prozent der
naturwissenschaftlichen Lehrer leugnen den Klimawandel komplett. 5
Prozent vermeiden das Thema. Die verbleibenden 31 Prozent vermitteln
ihren Schülern, dass die Wissenschaft geteilter Meinung sei, ob
menschliche oder natürliche Ursachen für den Klimawandel
ursächlich sind. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von
US-amerikanischen Lehrern im Bereich der Naturwissenschaften zum Thema
Klimawandel. Die Gründe für die von fast allen Klimaforschern
abweichende Meinung der Lehrer sind vielfältig. Ein kleiner Teil
sieht sich von Eltern, der Schulverwaltung oder der Kommune unter Druck
gesetzt, das Thema Klimawandel nicht zu behandeln. Viele Lehrer
fühlen sich nicht kompetent genug, um den Schülern die These
vom menschengemachten Klimawandel überzeugend zu vermitteln. Und
wiederum viele sind sich des hohen Maßes an Übereinstimmung
unter den Wissenschaftlern, was die Ursachen des Klimawandels betrifft,
nicht bewusst. Die Mehrheit der Lehrer unterschätzt den Grad an
Übereinstimmung deutlich. Deshalb verwundert es nicht, wenn knapp
ein Drittel der Lehrer beide Seiten als gleichgewichtig
präsentiert. Daraus folgt, dass US-Lehrern im Bereich
Naturwissenschaften mehr Wissen über Ursachen und Folgen des
Klimawandels vermittelt werden muss. Reine Faktenvermittlung
dürfte jedoch bei den Lehrern nicht ausreichen, deren Meinungen
weniger auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als auf Ideologien
beruhen. Hier müssen die Bildungsbemühungen ideologische
Widerstände gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen
aufdecken und zu überwinden suchen.
Quelle: Science
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