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Tage
ist gegenwärtig die Schneesaison in der Schweiz kürzer als im
Jahr 1970. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität
Neuenburg und des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung.
Heute beginnt die Schneesaison in der Schweiz im Durchschnitt 12 Tage
später und endet 25 Tage früher als vor 46 Jahren.
Darüber hinaus nahm die maximal gemessene Schneehöhe
durchschnittlich um 25 Prozent ab. Der Rückgang trat
unabhängig von der Höhe und dem geographischen Standort in
der Schweiz auf. Ursächlich für die Schneeabnahme sind vor
allem höhere Lufttemperaturen. Hinzu kommen abnehmende
Niederschlagsmengen. Die Verkürzung der Schneesaison ist weltweit,
besonders aber auf der Nordhalbkugel zu beobachten. Hier wird sie alle
zehn Jahre fünf Tage kürzer. Je südlicher die Region
liegt, desto stärker geht - wie in der Schweiz zu sehen ist - die
Schneedecke zurück.
Die rückläufigen Schneemengen dürften den Klimawandel
weiter verstärken .Denn schneebedeckte Flächen bewirken, dass
ein hoher Anteil der Sonneneinstrahlung wieder in den Weltraum
reflektiert wird. Zudem isoliert Schnee den darunter liegenden Boden
und verhindert den Austausch zwischen Feuchtigkeit und Energie zwischen
den oberen Bodenschichten und der Atmosphäre. Darüber hinaus
verhindert eine dicke Schneedecke das Abfließen von Niederschlag
und bremst dessen Versickern im Boden. Im Winter bewahrt Schnee den
Boden vor Auskühlung und in den warmen Jahreszeiten vor
Erwärmung. Damit hat Schnee auch Auswirkungen auf die Bildung von
Permafrost. Schließlich beeinflussen größere
Schneeflächen auch die atmosphärische Dynamik wie Monsune und
die arktische Oszillation.
Quelle: WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
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