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Wir können auch anders sein!

Unter dem Titel "Weichen stellen. Wege zu zukunftsfähigen Lebensweisen" fand heute die zweite Internationale Konferenz des Denkwerks Zukunft - Stiftung kulturelle Erneuerung im Berliner Umweltforum statt.

Vor 400 Gästen referierten und diskutierten namhafte Konsum- und Hirnforscher, Religionswissenschaftler und Philosophen wie der erforderliche Bewusstseinswandel zu zukunftsfähigen Lebensweisen bewirkt werden kann.

Der amerikanischen Konsumforscherin Juliet B. Schor zufolge ist die westliche Konsumkultur nicht mehr aufrecht zu erhalten, da sie Umwelt und Gesellschaft zerstört. Allerdings würde eine Verzichtsstrategie weder aus der Gesellschafts- noch der Umwelt- und Klimakrise führen. Die Lösung liege vielmehr in der konsequenten Nutzung vernachlässigter immaterieller Wohlstandsquellen: selbst machen statt kaufen, teilen statt für sich alleine nutzen und vor allem in soziale Beziehungen investieren.

Zu einem solchen Bewusstseinswandel sind die Menschen generell durchaus bis ins hohe Alter fähig. Voraussetzung hierfür, so der Hirnforscher Gerald Hüther, ist die Aktivierung der so genannten emotionalen Zentren und die damit einhergehende Freisetzung neuroplastischer Botenstoffe. Dazu müssten die vordergründig positiven Erfahrungen, die die Menschen bisher mit materiellem Konsum gemacht haben, durch positive Erfahrungen mit immateriellen Wohlstandsformen ersetzt werden.

Anregungen hierfür lassen sich beispielsweise im Buddhismus finden. Hier wird für abendländische Augen so manches sichtbar, was zu sehen sich viele entwöhnt haben. Wie Dasho Karma Ura, Präsident des Centre for Bhutan Studies und Initiator des bhutanesischen Bruttoglücksprodukts, ausführte, kann bereits tägliche Meditation über die Begrenztheit des menschlichen Lebens einen respektvolleren und verantwortlicheren Umgang mit Natur, Umwelt, Mensch und Gesellschaft bewirken. Je mehr sich die Menschen zugleich ihrer Abhängigkeit von anderen Menschen, aber auch Natur und Umwelt bewusst würden, desto nachhaltiger handelten sie.

Wie aber gelangen die Völker des Westens von dem was sie sind zu dem was sie sein müssten, um überleben zu können? Aus der Fülle der Gedanken des Philosophen Peter Sloterdijk bleibt festzuhalten: Einsicht in das Notwendige, sich bei aller Individualität auf Gemeinschaft hin öffnen und klären, was das ursprüngliche Ziel der Europäer war: Die Vision vom "reichen Leben".

Meinhard Miegel zufolge geht von der zweiten Internationalen Konferenz des Denkwerks Zukunft eine gute und eine schlechte Botschaft aus. Die schlechte: Viele haben heute kulturelle Prägungen, durch die sie ihre Lebensgrundlagen und die ihrer Nachfahren empfindlich beeinträchtigen und wo möglich sogar vernichten. Doch das bedeute zugleich - und dies sei die gute Nachricht - "Diese Prägung ist nicht zwangsläufig. Wir können auch anders sein!"

Für Fragen steht zur Verfügung:

Stefanie Wahl
Denkwerk Zukunft - Stiftung kulturelle Erneuerung, Ahrstraße 45, 53175 Bonn
E-Mail: stefanie.wahl@denkwerkzukunft.de
Telefon: 0228 372044 oder 0172 5918936