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Nadelbäume
werden an Heiligabend als Christbäume deutsche Wohnzimmer
schmücken. Dabei ist ihr Anbau und Verkauf alles andere als
umweltfreundlich. Denn zum einen werden Millionen junger Bäume
vernichtet, die an sich hundert Jahre alt werden könnten. Zum
anderen stammen achtzig Prozent dieser Bäume aus Monokulturen, die
durch den massiven Einsatz von Dünger und Pestiziden Böden,
Grundwasser und Umwelt belasten. Viele der besonders beliebten Edel-
und Nordmanntannen werden zudem aus Skandinavien eingeführt und
haben eine lange Reise quer durch Europa hinter sich. Wer dennoch nicht
auf einen Nadelbaum verzichten möchte, sollte einen heimischen
wählen, der aus der Durchforstung oder aus forstlichen
Sonderstandorten wie Hochspannungstrassen stammt und deshalb ohnehin
gefällt werden musste. Diese Bäume sind beim örtlichen
Forstamt erhältlich. Weniger umweltbelastend sind auch heimische
Ökotannen, da bei ihnen keine chemischen Pflanzenschutzmittel und
nur natürlicher Dünger zum Einsatz kommen. Allerdings sind
sie aufgrund des ökologischen Anbaus teurer. Bäume mit
Wurzeln können zwar später wieder eingepflanzt werden, doch
häufig gehen sie beim Auspflanzen an den abrupten
Temperaturunterschieden von der beheizten Wohnung zurück in die
frostige Natur zugrunde. Außerdem stammen auch sie oft aus
umweltschädlichen Monokulturen. Kunsttannen sind nur dann eine
umweltfreundliche Alternative, wenn sie aus recyceltem Plastik
hergestellt und länger als fünfzehn Jahre in Gebrauch sind.
Dann erst haben sie Studien zufolge trotz hohen Energieaufwands bei der
Produktion und der Nichtabbaubarkeit von Plastik eine bessere
Ökobilanz als ein jährlich abgeholzter Tannenbaum.
Quelle: GEO
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