Zeit zu handeln


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Dasho Karma Ura

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(Photo: Jan Konitzki) vergrößern

Dasho Karma ist Präsident des Centre for Bhutan Studies (Thimphu, Bhutan), einem interdisziplinären Forschungszentrum, das sich mit dem Thema Gross National Happiness (GNH) sowie mit der Kultur und Geschichte Bhutans befasst. Er studierte am Magdalen College in Oxford und an der Universität Edinburgh. 2006 wurde ihm vom vierten Druk Gyalpo Bhutans, dem König von Bhutan, der Titel "Dasho" verliehen. Seine Essays und Artikel erscheinen in internationalen Zeitschriften, Magazinen und Büchern. Darüber hinaus ist er Maler. Unter anderem entwirft er Wandgemälde und Thangkas für Buddhistische Tempel.

Wie müssten wir sein, um überleben zu können?
(Kurzfassung des Vortrags)

A Himalayan View on Future Living

"Among the footprints, that of an elephant is extraordinary. Among the meditations, that of impermanence (death) is extraordinary," so said the Buddha. Mankind has overtaken elephants in its footprints. We walk so heavily on earth, consuming our weight in materials every day. We are slow to come out with an effective cap-and-trade scheme, a pro­gressive or universal carbon tax, or a lifestyle that makes a significant difference to climate change and biodiversity collapse. How to attempt a more humbler lifestyle that does make a difference everyday have become critically urgent. Cutting through the grand debates between consume-or-decline, grow-or-fail, we have to explore many third ways.

"Among the meditation, that of impermanence (death) is extraordinary." The Buddha's view that voluntary, daily cogitation on the existential brevity could transform our lives is even radical today. Could it be starting point for sane living? Evoking often Buddhist thoughts and concepts, I will explore in my talk both the external (materials) and internal (mental) adaptations we need to make. I will touch on how the changing structures and processes impinging on our lives, from governance, technology to trade could become helpful. But I will also touch on the nature of mental toxins and other ethical concepts present in the body of knowledge in Buddhism as being relevant in the search for renewal and fresh directions. I will take the Bhutanese approach that a changed concept of develop­ment, in terms not of consumption and accumulation of goods, will be better.

Ausgewählte Veröffentlichungen

Die Entwicklungsstory von Bhutan nach Karma Ura. Deutschen Bhutan Himalaya Gesellschaft e.V., Köln (übersetzt von Dr. Manfred Kulessa) (2010)

Culture, Liberty and Happiness. Centre for Bhutan Studies, Thimphu, Bhutan (2007)

Gross National Happiness and Development. Centre for Bhutan Studies. Thimphu (together with Karma Galay) (2004)

Ausgewählte Zitate

"Wie die Wälder Bhutans wachsen die Erwartungen seiner Menschen stetig, und sie richten sich auf mehr Besitz und Konsum. Idealerweise sollten diese Erwartungen so geformt sein, dass sie zu einem Lebensstil passen, der einem Gleichgewicht zwischen Tradition und Modernisierung, zwischen materiellen und spirituellen Werten und zwischen materiellem Reichtum und Lebensqualität entspricht. Die politische Führung Bhutans bemüht sich um ein solches Gleichgewicht in der Verfolgung des Bruttosozialglücks (GNH)."
In: Glückseligkeit des Drachen - die Philosophie des Glücks in Bhutan und anderswo, 2010

"Nach üblichem Verständnis von Entwicklung und der Rangordnung der Nationen nach ihrem Pro-Kopf-Einkommen sind die entscheidenden beiden Kriterien für den Aufstieg der Entwicklungsländer das hohe Niveau an materiellen Gütern und an Konsum. Diese Art von Entwicklungsplanung steht aber nicht im Einklang mit der Zukunftsvision für Bhutan, die sich nicht nur auf materielle oder äußere Entwicklung erstreckt, sondern auch auf die ökologische und kulturelle Identität. Offenbar sieht die herkömmliche Entwicklungstheorie Glück nicht als Ziel, sondern allenfalls als mögliches Nebenprodukt von Entwicklung, und das Problem des Glücks eher als eine persönliche Angelegenheit als eine vorrangige Aufgabe staatlichen Handelns an. Dies wird deutlich, wenn die Literatur des Westens das menschliche Glück als "subjektives Wohlsein" bezeichnet."
In: Glückseligkeit des Drachen - die Philosophie des Glücks in Bhutan und anderswo, 2010

"...Fortschritt wird ja auch immer nach einseitigen Faktoren bewertet, die den Menschen außen vor lassen. Der Ansatz vom Bruttonationalglück ist ganzheitlich, er bezieht Wünsche der Bürger in Entwicklungsprozesse ein und bemisst den Fortschritt einer Gesellschaft auch mal unabhängig von Wirtschaftsaspekten."
In: Zeit Online, 10. Januar 2009

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Vortrag:
Wie müssten wir sein, um überleben zu können?

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