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Ökonomie schlägt Nachhaltigkeit 7:1
Analyse ausgewählter Printmedien vom
1. April bis 30. Juni 2014

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Wirtschafts- und Finanzthemen nehmen in der Berichterstattung der Medien breiten Raum ein. Dagegen befassen sich diejenigen, die sich mit Fragen der Wirtschaft beschäftigen, nur selten mit dem was diese trägt: natürliche Ressourcen, Umwelt und nicht zuletzt Menschen. Dies ergibt eine Medienanalyse des Denkwerks Zukunft. Gegenstand der nicht repräsentativen Untersuchung waren für die Dauer vom 1. April bis zum 30. Juni die vier Tageszeitungen BILD, Süddeutsche Zeitung (SZ), Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und Bonner General-Anzeiger (GA) sowie das Wochenmagazin Der Spiegel.

Das Ergebnis: Mit Ausnahme der Bild-Zeitung, die allerdings kaum Wirtschaftsthemen behandelt, waren vor allem die Tageszeitungen betont wirtschaftslastig. Im Durchschnitt aller ausgewählten Medien kamen im Untersuchungszeitraum auf einen Bericht  zum Thema Nachhaltigkeit sieben Berichte über allgemeine Wirtschafts- und Finanzaktivitäten. Die wirtschaftsorientierteste Zeitung war die FAZ, in der das Verhältnis 19:1 betrug. Ihr folgten die SZ mit 9:1, der GA mit 5:1, der Spiegel mit 2:1 und BILD mit 1:1.

Wirtschaftsthemen werden aber nicht nur breit aufbereitet, sondern in der Regel auch positiv konnotiert. Die Ambivalenz wirtschaftlicher Aktivitäten wird nur selten deutlich. Häufig bekommt der Leser innerhalb einer Printausgabe widersprüchliche Signale. Dies macht es ihm fast unmöglich, Zusammenhänge beispielsweise zwischen Art und Umfang von Wirtschaftsaktivitäten und deren Folgen für Natur, Umwelt, Mensch und Gesellschaft herzustellen.

Das quantitative Ungleichgewicht und die inhaltlichen Widersprüche zwischen Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsberichterstattung führen zu einer verzerrten Wahrnehmung der Wirklichkeit, die wiederum folgenschwere Fehleinschätzungen verursacht. Medien können entscheidend dazu beitragen, die Ambivalenz der gegenwärtigen Wirtschafts- und Lebensweisen deutlich zu machen und den Blick stärker auf das Fundament zu richten. Hierfür müssten sie allerdings ihre Verantwortung als Meinungsbildner im Bereich Nachhaltigkeit wahrnehmen und eine konsistente, langfristig angelegte Strategie entwickeln.

Medienanalyse "Ökonomie schlägt Nachhaltigkeit 7:1. Analyse ausgewählter Printmedien vom 1. April bis 30. Juni 2014" (pdf)

Pressemitteilung vom 3. September 2014

Präsentation (pdf)