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Peter Sloterdijk

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(Photo: Jan Konitzki) vergrößern

Peter Sloterdijk (born 1947) studied philosophy and German philology in Munich and received his doctorate in 1975 in Hamburg. Since 1992 he is professor of philosophy and media theory, and since 2001 rector of the College of Design in Karlsruhe. In 1993 he became head of the Institute of Philosophy of Culture at the Academy of Fine Arts in Vienna. Together with Rüdiger Safranski he hosts the ZDF TV broadcast "Im Glashaus - Das Philosophische Quartett".

Selected Publications

Scheintod im Denken - Von Philosophie und Wissenschaft als Übung. Suhrkamp, Berlin (2010)

Du mußt dein Leben ändern. Suhrkamp, Berlin (2009)

Gottes Eifer: Vom Kampf der drei Monotheismen. Verlag der Weltreligionen, Berlin (2007)

Selected Quotations

 „Mir scheint, das 21. Jahrhundert kann gar nicht anders verlaufen als in der Form einer massiven Mobilmachung von Rettungskräften. Die Evidenz, dass etwas geschehen muss, ist übermächtig, und sie wird enorme innere und äußere Mobilisierungen hervorrufen. Das ist es, was ich mit dem Bild vom "Jahrmarkt der Erlöser" umschreibe - das mag ironisch klingen, aber es ist als neutraler Hinweis auf eine sehr ernste Sache gemeint."
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, 20. Dezember 2009

„Die Menschheit sitzt auf einem Berg an Lösungen, doch es fehlt noch an hinreichend motivierten Anwendern, die den Berg abtragen, indem sie die Intelligenzreserven in die tägliche Praxis überführen. Es ist nicht die Moral, die uns behindert, und es ist nicht die Unlösbarkeit der Aufgaben, die uns das Leben schwermacht, es ist eher so etwas wie ein anthropologischer Block, der die Prozesse so am Boden hält."
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, 20. Dezember 2009

„Unbestreitbar bleibt, daß während des 20. Jahrhunderts eine neue Gestalt des absoluten Imperativs in die Welt getreten ist: „Du mußt dein Leben ändern" - dieser Satz prägt sich seither mit unwidersprechlicher Autorität in die ethischen Intuitionen vieler Zeitgenossen ein. Er imprägniert unser Bewußtsein mit dem verbindlichen Auftrag, einen modus vivendi auszubilden, der den ökologisch-kosmopolitischen Einsichten unserer Kultur entspricht."
Rede: „Wie groß ist „groß"?", 12. Dezember 2009

„Klug werden heißt heute vor allem: verstehen, daß der kinetische Expressionismus der letzten Jahrhunderte radikal modifiziert werden muß, wenn er schon nicht beendet werden kann. Unter kinetischem Expressionismus verstehe den Daseinsstil der Modernen, der vor allem durch die leichte Verfügbarkeit von fossilenergetischen Brennstoffen ermöglicht wurde. Seit diese Stoffe praktisch in jedermanns Hand gelangt sind, führen wir ein Leben, als ob Prometheus das Feuer ein zweites Mal gestohlen hätte."
Rede: „Wie groß ist „groß"?", 12. Dezember 2009