90
Prozent
kleiner als vor 30 Jahren ist der Radius, innerhalb dessen sich Kinder
um ihr Elternhaus herum ohne Aufsicht aufhalten dürfen. Die
Hälfte der Eltern würde ihre Kinder am liebsten gar nicht
alleine vor die Tür lassen, bevor sie das 14. Lebensjahr erreicht
haben. Jedem zweiten Kind wurde zudem mindestens einmal verboten, auf
einen Baum zu klettern. Die Folge sind so genannte cotton wool kids,
die in diesem Klima von Angst und Verboten immer weniger Freude daran
haben draußen zu spielen.
Die buchstäblich in Watte gehüllten Kinder verbringen
inzwischen 50 Prozent ihrer wachen Zeit vor einem Bildschirm. Dadurch
entgehen ihnen wichtige Erfahrungen wie gemeinsames Höhlenbauen
oder mit der Natur vertraut werden. Das macht sich u.a. darin
bemerkbar, dass viele Kinder kaum Wissen über Tier- und
Pflanzenwelt erwerben und sich dadurch von der Natur zunehmend
entfremden (Nature Deficit Disorder). So konnte die Hälfte der
befragten Kinder eine Biene nicht von einer Wespe unterscheiden.
Einfache Gegenmaßnahmen könnten zum Beispiel darin bestehen,
den Schulunterricht öfter im Freien stattfinden zu lassen. Die
Zeit in der freien Natur ist insbesondere für junge Menschen
wichtig. Die aktuelle Studie des britischen National Trust, von der die
Zahlen stammen, zeigt, dass Kinder, die eine Verbindung zur Natur
aufbauen bevor sie 12 Jahre alt sind, ihr Leben lang naturverbunden
bleiben.
Quellen: The National Trust, Greenpeace Magazin
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