7
Prozent
mindestens soll die Wirtschaft in den ärmsten Ländern
jährlich wachsen. Dies ist die Vorgabe der Open Working Group, die
derzeit für die UNO Vorschläge für die nachhaltigen
Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) erarbeitet. Die Ziele
sollen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf
ökonomischer, gesellschaftlicher und ökologischer Ebene
dienen und im September 2015 verabschiedet werden. Sie lösen die
Milleniumsentwicklungsziele ab, die dieses Jahr auslaufen.
Die meisten der 17 Ziele, die von Armutsabbau über die Versorgung
mit Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen bis zur Bekämpfung
des Klimawandels reichen, sind sehr plausibel. Ob allerdings
quantitative Wachstumsvorgaben für die Wirtschaft hilfreich und
vor allem nachhaltig sind, darf bezweifelt werden. Denn zusammen mit
dem ebenfalls geforderten Ausbau des Arbeitsmarktes und der
Vollbeschäftigung ist damit der Weg in eine westliche Wachstums-,
Erwerbsarbeits- und Konsumkultur vorgezeichnet. Dass diese nicht
nachhaltig ist, zeigen viele Indikatoren. Es ist bedauerlich, dass den
ärmsten Ländern unsere Wirtschafts- und Lebensweisen
übergestülpt werden, ohne dass diese Länder die
Möglichkeit haben, eigene Strategien für Nachhaltigkeit und
Lebensqualität zu entwickeln.
Quelle: Report of the Open Working Group Sustainable Development Goals, Goal 8.1
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