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Risiken
bedrohen dem World Economic Forum in Davos zufolge die globale
ökonomische und soziale Entwicklung der kommenden zehn Jahre. Die
fünf wahrscheinlichsten sind: starke Einkommensunterschiede,
chronische fiskalische Ungleichgewichte, steigende
Treibhausgasemissionen, Attacken über das Internet sowie
Wasserknappheit. Das Risiko "starke Einkommensunterschiede" führt
die Rangliste zum ersten Mal an. Hierfür spricht, dass nicht nur
die Einkommensunterschiede in der Vergangenheit stark gestiegen sind
und weiter steigen dürften, sondern auch die Tatsache, dass das
Potential für soziale Konflikte steigt, da immer mehr –
insbesondere jüngere – Menschen das Gefühl haben, trotz
großer Anstrengungen nicht an der wirtschaftlichen Entwicklung
teilhaben zu können.
In nahezu allen OECD Ländern ist die Einkommensungleichheit seit
Mitte der 1980er Jahre gestiegen. In den OECD Ländern verdienen
die oberen zehn Prozent der Einkommensbezieher im Schnitt das 9,3fache
der unteren zehn Prozent. Mitte der 1980er Jahre war es noch das
7,6fache. Deutschland hatte im selben Zeitraum einen Anstieg vom
5,4fachen auf das 7,1fache zu verzeichnen.
Quellen: World Economic Forum (2012), OECD (2011)
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