150
Jahre
dauerte es, bis sich die Wirtschaftskraft pro Einwohner in
Großbritannien, wo die industrielle Revolution ihren Ausgang
nahm, verdoppelte. Die USA, in denen die Industrialisierung später
einsetzte, brauchten dazu nur noch 50 Jahre. Beide Länder hatten
zu Beginn der Industrialisierung lediglich zehn Millionen Einwohner.
Dagegen zählten China und Indien, als deren wirtschaftlicher
Aufschwung begann, jeweils etwa eine Billion Menschen. Damit erfasste
hier der wirtschaftliche Aufschwung - ihre Wirtschaftskraft pro
Einwohner verdoppelte sich innerhalb von nur 20 Jahren - einhundertmal
mehr Menschen als die industrielle Revolution in Europa.
Für Chinesen und Inder eröffnet diese Entwicklung ungeahnte
Chancen auf ein besseres Leben. Die Kehrseite sind die
Überforderung vieler Menschen und die massenhafte Zerstörung
von Natur und Umwelt. Umso wichtiger ist es, dass die Europäer als
Vorhut der materiellen Wohlstandsentwicklung Wirtschafts- und
Lebensweisen entwickeln, die nicht Raubbau an Natur, Umwelt, Mensch und
Gesellschaft sowie der Zukunft treiben und damit auch
Bevölkerungen anderer Kontinente als Leitbild dienen können.
Quelle: Human Development Report 2013, S. 11
|