Wirtschaftswachstum oder nachhaltige Entwicklung?
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat im August ein Diskussionspaper mit dem Titel „Wirtschaftswachstum oder nachhaltige Entwicklung?" veröffentlicht. Darin kommt er zu dem Schluss, dass die gegenwärtige Wachstumspolitik nicht zukunftsfähig ist und durch eine ökologisch und sozial ausgerichtete Nachhaltigkeitspolitk ersetzt werden muss.
Auch „grünes" Wachstum oder die sogenannte Green Economy, wie sie beispielsweise von der OECD gefordert wird, ist für den BUND keine Alternative. Dies insbesondere deshalb, da Effizienzsteigerungen in der Vergangenheit nicht dazu geführt hätten, den Ressourcenverbrauch absolut auf ein naturverträgliches Niveau zu senken. Daher müssten andere, nicht von Wachstum abhängige Gesellschaftsmodelle und Wirtschaftsweisen gefunden werden. Dieses setzt auch ein neues, nicht materielles Wohlstandsmodell voraus, das „ressourcenleichtere" Lebensstile ermöglicht, bei denen nicht wie bisher die Mehrung materieller Güter sondern die Lebensqualität im Mittelpunkt steht.
Auf die Frage, wie neue Gesellschaftsmodelle und neue Wirtschaftsweisen im Einzelnen aussehen könnten, gibt der BUND keine abschließenden Antworten. Allerdings nennt er eine Reihe von politischen Empfehlungen, die die Entwicklung eines neuen Gesellschaftmodells unterstützen könnten. Wie das Denkwerk Zukunft fordert der BUND eine neue Fortschrittsmessung, die Streichung ökologisch schädlicher Subventionen sowie das Bürger-Engagement auf lokaler Ebene zu stärken.