Erfüllter leben


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Prozent oder mehr gemessen an der jährlichen Wirtschaftsleistung! Übersteigt der Gesamtschuldenstand eines Staates diesen Wert, sinkt sein Wirtschaftswachstum beträchtlich. Das ist das Ergebnis einer Studie, in der Kenneth S. Rogoff, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), die wirtschaftliche Entwicklung von zwanzig Ländern in der Zeit von 1946 bis 2009 mit einander vergleicht.
Der wichtigste Grund für diese Wachstumseinbußen: Länder, die so hoch verschuldet sind, müssen ihre Ausgaben kräftig zusammenstreichen. Sonst laufen sie Gefahr, das Vertrauen ihrer Gläubiger zu verlieren.
Für viele Länder der westlichen Welt verheißt das nichts Gutes. Denn schon im nächsten Jahr wird Japan einen Gesamtschuldenstand von 195, die USA von 103, die Eurozone von 89, die Europäische Union von 84 und Deutschland von 82 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aufweisen. Diese Wirtschaftsräume haben sich damit in ihren eigenen Netzen verfangen. Durch immer weitere Schulden wollten sie ihr wirtschaftliches Wachstum ankurbeln. Jetzt müssen sie zur Kenntnis nehmen, dass eben diese Schulden ihr Wachstum dämpfen. Das Fazit: Dümmer hätte es kaum laufen können.

Quellen: Reinhart und Rogoff (2009), Growth in a Time of Dept