Erfüllter leben


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Hektar Fläche werden täglich in Deutschland für Siedlungs- und Verkehrszwecke erschlossen. Dies entspricht etwa 134 Fußballfeldern. Die Daten beruhen auf dem Vierjahresdurchschnitt von 2006 bis 2009.
Zwar hat sich die Flächeninanspruchnahme verlangsamt. Von 1996 bis 1999 wurde die Siedlungs- und Verkehrsfläche im Schnitt noch um 126 Hektar pro Tag ausgeweitet. Auch waren im Jahr 2009 etwa 40 Prozent der neuen Flächen Grün- oder Sportanlagen. Doch wurde die Zielvorgabe der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, die für 2020 30 Hektar pro Tag vorsieht, um mehr als 200 Prozent überschritten. Folglich müssen die Anstrengungen in den kommenden zehn Jahren verdoppelt werden, um die Zielvorgabe zu erreichen.
Dies könnte dadurch erleichtert werden, dass aufgrund des demographischen und wirtschaftsstrukturellen Wandels künftig weniger Siedlungs- und Verkehrsflächen benötigt werden. Allerdings zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass demographisch und wirtschaftlich schrumpfende Kommunen bisher keineswegs haushälterischer mit Flächen umgegangen sind.
Die Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen hat negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Unter anderem führt sie zum Verlust fruchtbarer landwirtschaftlicher sowie naturnaher Flächen und damit zum Verlust natürlicher Bodenfunktionen und der Biodiversität. Darüber hinaus zieht jede Neuerschließung von Bauflächen weiteren Verkehr und damit Folgelasten wie Lärm und Schadstoffemissionen sowie einen erhöhten Aufwand für die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur nach sich.

Quellen: Statistisches Bundesamt (2010a), Statistisches Bundesamt (2010b), Klemme (2009)