Erfüllter leben


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1.200.000

wilde Kamele sollen in Australien dem Klimaschutz geopfert werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf ist in Vorbereitung. Hintergrund der Überlegung ist die Tatsache, dass ein Kamel jährlich rund 45 Kilogramm Methan ausstößt. Aufgrund der hohen Klimawirksamkeit von Methan, entspricht dies rund einer Tonne CO2. Insgesamt emittieren die Kamele Australiens etwa so viel CO2 wie 200.000 bis 300.000 PKW. Der Gesetzentwurf sieht zudem vor, für jedes getötete Kamel CO2-Zertifiakte im Wert von rund 50 Euro zu vergeben. Diese sollen national und international gehandelt werden können.

Das Gesetzesvorhaben ist Teil der Strategie Australiens, die katastrophale Klimabilanz des Landes zu verbessern. Zwar haben sich wilde Kamele seit ihrer Einführung nach Australien Mitte des 19. Jahrhunderts sprunghaft vermehrt und bedrohen das ökologische Gleichgewicht. Doch darf die Aufrechterhaltung materiell höchst aufwendiger Konsum- und Lebensstile durch das massenhafte Töten von Tieren erkauft werden?

Quellen: Government of Australia (2011), Spiegel Online (9.6.2011), Focus online (9.6.2011)