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Prozent der Münchener Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache in städtischen Kitas können nicht richtig deutsch sprechen. Insgesamt weist etwa jedes zweite bis dritte Vorschulkind mit Migrationshintergrund, aber auch jedes zehnte Kind, das mit Deutsch als Muttersprache aufwächst, Sprachdefizite auf. Ursächlich ist neben der unzureichenden Deutschförderung in den Familien, dass die Kinder häufig eine Kita besuchen, in der die Mehrheit der Kinder ebenfalls kein deutsch spricht, so dass sich wenige Gelegenheiten ergeben, im spielerischen Umgang mit Gleichaltrigen deutsche Sprachkompetenzen zu erwerben. So geht fast jedes dritte Kind, das in der Familie kein oder wenig deutsch spricht, in eine Kita, in der dies auch für die Mehrheit der anderen Kinder gilt. Besonders verbreitet ist dies in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, wo 57 bis reichlich 40 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund sprachlich segregierte Kitas besuchen. Darüber hinaus sind nur wenige Erzieher und Erzieherinnen in den Kitas auf die sprachlichen Herausforderungen vorbereitet. Das Berlin-Institut, von dem die Daten stammen, plädiert deshalb für gesonderte Sprachkurse und alltagsintegrierte Sprachförderungen, die Elternhaus und Kitas mit einbeziehen.