Erfüllter leben


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Fehltage wegen psychischer Erkrankungen gab es 2010. Dies waren 13,1 Prozent aller krankheitsbedingten Fehltage. 2001 lag der Anteil mit 6,6 Prozent erst halb so hoch. Frauen erkranken psychisch häufiger als Männer. Durchschnittlich bleiben sie 2,4 Tage im Jahr wegen psychischer Leiden der Arbeit fern. Bei Männern sind es durchschnittlich 1,4 Fehltage pro Jahr.

Maßgeblich zurückzuführen ist die Zunahme psychischer Erkrankungen auf den wachsenden Druck, dem die Menschen in Beruf und Privatleben ausgesetzt sind. So steigen in vielen Berufen die fachlichen Anforderungen und es muss in kürzerer Zeit mehr geleistet werden. Unter häufigen Orts- und Berufswechseln leidet die Tragfähigkeit sozialer Beziehungen. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen unsichere Beschäftigungsverhältnisse haben. Vor allem gilt dies für Leiharbeiter, die deswegen überdurchschnittlich oft psychisch erkranken.

Um das psychische Krankheitsrisiko von Erwerbstätigen zu verringern, wird das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im kommenden Jahr Verbände und Wissenschaftler an einen Runden Tisch bitten. Unter anderem soll dort erörtert werden, unter welchen Bedingungen berufliche Tätigkeiten psychische Erkrankungen hervorrufen, ob sich dies "messen" lässt und Belastungs-Grenzwerte eingeführt werden können.

Quellen: Frankfurter Rundschau, Kleine Anfrage der Linksfraktion zu psychischen Belastungen in der Arbeitswelt, Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Linksfraktion