Erfüllter leben


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Prozent mehr Eis als erwartet ist diesen Sommer in der Arktis geschmolzen. Die von einem Eispanzer bedeckte Fläche wird nicht nur geringer - diesen Sommer war sie im Vergleich zum Vorjahr um etwa 900 Kubikkilometer kleiner - sondern das verbleibende Eis wird auch immer dünner. Nördlich von Grönland und Kanada, wo im vergangenen Jahrzehnt noch Eispanzer von fünf oder sechs Metern Dicke gemessen wurden, sind die Eisschilde heute nur noch ein bis drei Meter dick. Der Rückgang des Eises kommt zwar nicht abrupt - von 2004 bis 2012 hatte sich die sommerliche Eisbedeckung bereits von 13.000 auf 7000 Kubikkilometer beinahe halbiert. Geht der Rückgang jedoch mit der beschleunigten Rate weiter, könnte die Arktis bereits in zehn Jahren im Sommer eisfrei sein.

Der sommerliche Verlust der Eisbedeckung in der Arktis hätte weitreichende Konsequenzen. Zum einen eröffnet es ein kurzes Zeitfenster, in dem die Arktis durch die Nutzung als Passage und die Ausbeutung von Fischbeständen, Öl sowie Mineralien belastet wird. Zum anderen würde auch ein kurzzeitiges Fehlen des Eises das Rückstrahlvermögen von Sonnenstrahlen deutlich verringern. In der eisfreien Zeit würde sich die Region dementsprechend weiter aufheizen, was auch die Wassertemperatur ansteigen ließe. Der Klimawandel würde sich in der Arktis also selbst verstärken.

Quelle: EurActiv.com