Erfüllter leben


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Meter pro Jahr ziehen sich Estlands Küsten an manchen Stellen zurück. Ursächlich hierfür ist der Klimawandel, der häufiger starke Stürme vor den Küsten Estlands entstehen lässt. Pro Sturmereignis können bestimmte Küstenregionen dabei um bis zu vier Meter erodieren. Insgesamt haben sich die Erosionsprozesse in den letzten 20 Jahren um das Vier- bis Fünffache beschleunigt. Durch die zunehmende Erwärmung der Erdatmosphäre wandert die Grenze, an der sich kalte Luftmassen aus der Polarregion und warme Luftmassen aus den Tropen vermischen, immer weiter nach Norden. An dieser Grenze, die nun auf Estland trifft, entstehen häufig starke Stürme. Zudem verhindert die wärmere Luft das Zufrieren der Ostsee in Winter und Frühling. Dadurch erreichen die Wellen nun ganzjährig den Strand, statt vom Eis zurückgehalten zu werden und können so ihre Erosionswirkung noch verstärken. Glücklicherweise leben derzeit nur wenige Esten in unmittelbarer Nähe der Küste. Schreitet die Erosion mit der aktuellen Geschwindigkeit voran, werden sich mittelfristig Regionen, die zuvor im sicheren Landesinneren lagen, an der Küste wiederfinden.

Quelle: Deutschlandradio