Erfüllter leben


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Prozent aller in der deutschen Nahrungsindustrie verarbeiteten Erdbeeren kommen aus China. Sie werden in Marmelade, Joghurt, Backwaren oder Eiscreme verarbeitet und fallen somit nicht mehr unter die Kennzeichnungspflicht zur Herkunft der Früchte. Aus diesem Grund weiß kaum ein deutscher Haushalt, dass Erdbeeren aus China häufig verwendet werden. Da sie in Deutschland etwa drei Mal so teuer sind, lohnt sich für die Produzenten der emissionsintensive Transport um die halbe Welt. Etwa 600 Euro kostet eine Tonne chinesischer Erdbeeren im Schnitt. Selbst spanische Erdbeeren sind noch doppelt so teuer. Dies gilt auch für eine Reihe weiterer Obst- und Gemüseprodukte, wie Apfelsaftkonzentrat, Knoblauchknollen oder Blattspinat. Die chinesische Provinz Xinjiang ist beispielsweise weltgrößter Hersteller von Tomatenmark und Ketchup. Insgesamt stammen etwa 37 Prozent der weltweiten Obst- und Gemüseproduktion aus China. Problematisch ist dabei, dass hier die durchaus strengen Lebensmittelverordnungen kaum durchgesetzt werden. Bei der hohen Anzahl an Kleinbauen können selbst Zwischenhändler häufig nicht nachvollziehen, von wem sie ihr Obst beziehen. So kommt es immer wieder zu Lebensmittelskandalen.

Quelle: General Anzeiger Bonn