Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

100.000.000

Tonnen Stickstoff werden jedes Jahr zur Düngung von Pflanzen eingesetzt. Dies entspricht etwa dem halben Volumen des natürlichen Stickstoffkreislaufes. Während weithin bekannt ist, dass beim Klimawandel und dem Verlust der Biodiversität die planetaren Leitplanken überschritten sind, ist dies beim Stickstoffkreislauf weniger der Fall. Pflanzen bestehen zu etwa vier Prozent aus Stickstoff, was diesen zu einem wertvollen Dünger macht. Wird er jedoch exzessiv eingesetzt, beeinträchtigt er die Umwelt.

Denn zum einen ist der Prozess der "Stickstofffixierung" zur Herstellung von Düngemitteln sehr energieintensiv und verstärkt somit den Klimawandel. Zwei Prozent der weltweiten Energie werden allein darauf verwendet. Wird überschüssiger, von Pflanzen nicht genutzter Stickstoff im Boden zersetzt, werden sogar Stickoxide freigesetzt, die als Treibhausgas etwa 300 Mal so wirksam sind wie CO2-Emissionen. Zum anderen wird überschüssiger Stickstoff aus dem Boden ausgewaschen und gelangt so in Trinkwasser und marine Ökosysteme. So landet beispielsweise Dünger im Wert von 500 Millionen Dollar jedes Jahr im Mississippi. In Gewässern verursacht der Stickstoff übermäßiges Algenwachstum und senkt den Sauerstoffgehalt des Wassers. Die Folge davon ist massenhaftes Fischsterben. In der Ostsee konnte 2009 eine solche "Todeszone" beobachtet werden, die etwa halb so groß war wie Deutschland.

Quelle: The Conservation