Erfüllter leben


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Euro jährlich kosten die von gebietsfremden Arten in Europa verursachten Schäden. Insgesamt mehr als 10.000 gebietsfremde Arten leben derzeit in Europa, von denen mindestens 1.500 als schädlich angesehen werden können. Dies ist jedoch kein rein europäisches Phänomen. Durch Reise- und Handelsaktivitäten sowie den globalen Klimawandel verstärkt sich das Problem weltweit. Viele Ökosysteme sind bereits durch Umweltverschmutzung, Zersplitterung und Klimawandel geschwächt. Die Invasion gebietsfremder Arten kann zu einem weiteren Stressfaktor für Ökosysteme werden, der zudem kaum oder nur unter sehr großem Aufwand umzukehren ist.

Vor allem die sogenannten invasiven Arten können negative ökologische, ökonomische und gesundheitliche Auswirkungen haben. Sie treten - im Gegensatz zu gebietsfremden Arten - in Konkurrenz zu der einheimischen Tier- und Pflanzenpopulation und verdrängen diese, übertragen neue Krankheiten oder lösen Allergien aus. So verursachte beispielsweise die durch die globale Erwärmung in Südeuropa eingewanderte Asiatische Tigermücke in Italien 2007 einen Ausbruch des Chikungunya-Fiebers. Das wärmere Klima lässt auch Traubenkräuter aus Nordamerika gedeihen, die bei zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung Allergien auslösen. Im Vereinigten Königreich musste beispielsweise die eingewanderte Biberratte aus Südamerika wieder vertrieben werden, da sie Schäden an Flussufern im Wert von 12 Millionen Euro jährlich verursachte. In Zukunft wird verstärkt darauf geachtet werden müssen, die Verbreitung von invasiven Arten zu verhindern und bei beabsichtigten Einfuhren die Konsequenzen richtig abzuschätzen. So gibt es auch harmlose gebietsfremde Arten: Kartoffeln kamen beispielsweise ursprünglich aus Südamerika.  

Quelle: EurActiv.com