Erfüllter leben


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Prozent der weltweit übergewichtigen Kinder unter fünf Jahren stammen aus Entwicklungs- oder Schwellenländern. Selbst in Sub-Sahara Afrika oder Südostasien sind zahlreiche Kinder übergewichtig. Vor allem diese Regionen haben zu dem globalen Anstieg übergewichtiger Kinder um etwa 50 Prozent seit 1990 beigetragen. Dies liegt nicht nur an der insgesamt höheren Kinderzahl in Ländern mit niedrigen Einkommen. Auch der Anteil von Kindern mit Übergewicht an der jeweiligen Bevölkerung hat sich beispielsweise in Afrika südlich der Sahara im selben Zeitraum mehr als verdoppelt. Mittlerweile befinden sich acht afrikanische Staaten unter den 13 Nationen mit dem weltweit höchsten Anteil übergewichtiger Kinder. .

Ursächlich hierfür sind Ernährungsmuster, die zunehmend denen in den früh industrialisierten Ländern ähneln: vergleichsweise preiswerte und kalorienreiche Nahrungsmittel, Fertiggerichte oder Snacks, die nur wenige Vitamine und Mineralien enthalten. Übergewicht im Kindesalter ist jedoch der Nährboden für schwere Erkrankungen im weiteren Leben. Herzerkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck werden häufiger und verursachen hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Beim Kampf gegen das Übergewicht kommt für Entwicklungsländer erschwerend hinzu, dass trotz der zunehmenden Zahl an übergewichtigen Kindern Unterernährung das Hauptproblem bleibt. Auf ein Kind mit Übergewicht kommen dort zwei unterernährte Kinder. Die Länder müssen mit beiden Ernährungsproblemen gleichzeitig fertig werden. So sind beispielsweise Nigeria und Indonesien nicht nur bei den Raten für Unternährung weltweit in den Top 10, sondern liegen auch beim Anteil der übergewichtigen Kinder weit vorne.

Quellen: Unicef und Euractiv.com