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Liter sogenanntes virtuelles Wasser verbraucht eine Person in Deutschland im Durchschnitt pro Tag. Der virtuelle Wasserverbrauch gibt an, welche Menge Wasser bei der Herstellung eines Produktes oder bei einer Dienstleistung verbraucht wird. Dieser Wert geht demnach über den direkten Wasserverbrauch für waschen, kochen oder trinken deutlich hinaus. Wasserintensiv ist vor allem die Produktion von Fleisch, insbesondere von Rindfleisch. Für ein Kilogramm Rindfleisch aus Intensivhaltung werden etwa 15.500 Liter Wasser benötigt. Neben dem Trinkwasser für das Rind ist es vor allem die Futtermittelproduktion - ein Rind verzehrt bis zur Schlachtreife etwa 8.500 Kilogramm Kraft- und Raufutter - für die Wasser gebraucht wird. So werden für die Produktion von einem Kilogramm Weizen 1.200 Liter Wasser verwendet. Ein neuer Computer schlägt sogar mit 20.000 Litern virtuellem Wasser, eine Jeans mit etwa 11.000 Litern zu Buche. Beim PC lässt vor allem die Förderung seltener Erden den Wasserverbauch in die Höhe schnellen, bei der Jeans die Bewässerung von Baumwollplantagen.
Besonders problematisch ist die Herstellung von Produkten mit hohem virtuellem Wasserverbrauch in trockenen Regionen der Erde. Hier kann der Wasserverbrauch zu Wasserstress führen, da nicht nur weniger Wasser durch Niederschlag zur Verfügung steht, sondern aufgrund dessen auch mehr (Grund-)Wasser - beispielsweise zur Bewässerung in der Landwirtschaft - aus lokalen Ökosystemen entnommen werden muss.
Quellen: Internationale Politik, Jg. 68 (3), S. 5 und Vereinigung Deutscher Gewässerschutz