Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

36

Prozent geringer ist die Sterblichkeitsrate von Dänen, die sich eher traditionell und regional ernähren gegenüber denen, die bevorzugt zucker- und fettreiche Kost zu sich nehmen. Zu ähnlichen Resultaten kommen Studien in Schweden und Finnland. Zu einer traditionellen, auf regionale skandinavische Lebensmittel ausgerichtete Ernährung gehören vor allem Beeren, Äpfeln, Birnen, Wurzelgemüse, Kohl, frische Kräuter, Pilze, Nüsse, Hafer, Roggen sowie Fisch. Zwar ist die traditionelle skandinavische Küche weder besonders kalorienarm noch verzichtet sie auf rotes Fleisch. Doch werden diese negativen Faktoren überkompensiert: Vor allem der regelmäßige Genuss von Vollkornbrot mit Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen ist besonders gesund. Beeren und Kohl können darüber hinaus Krebs vorbeugen und Fisch liefert die wichtigen, gefäßschützenden Omega-3-Fettsäuren.

Ähnlich positive Effekte können bei einer Diät mit Mittelmeerkost erzielt werden. In nordischen Ländern vergeht jedoch den Menschen häufig der Geschmack oder die Lust an fortwährend mediterraner Ernährung. Menschen empfinden regionale Küche häufig als geschmacksintensiver. Das liegt unter anderem daran, dass Essen aus der Region gute Gefühle verursacht, da es an die Kindheit erinnert. So können beispielsweise fermentierte Lebensmittel - Wein, Brot oder Sauerkraut -  ortstypische Mikroben enthalten. An einem anderen Ort hergestellt, weicht der Geschmack dann leicht ab. Darüber hinaus löst ein gut schmeckendes Essen schneller ein Sättigungsgefühl aus. Die daraus resultierende Mäßigung beim Essen ist in jedem Fall gesund.

Quelle: Süddeutsche Zeitung