Erfüllter leben


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SUVs (Sport Utility Vehicles) und Geländewagen wurden 2012 in Deutschland neu zugelassen. Das sind sieben Mal mehr als 1995. Heute ist etwa jeder sechste Neuwagen ein SUV. Und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. 2015 werden voraussichtlich knapp 600.000, 2020 eine Million SUVs - und damit 30 Prozent aller Neuwagen - verkauft werden.

Ihr wachsender Marktanteil erklärt sich weder aus der Tatsache, dass in Deutschland die Straßen schlechter oder die Winter härter geworden sind. Stattdessen werden SUVs wegen ihrer Vielseitigkeit gekauft. Insbesondere aufgrund ihrer hohen Sitzposition vereinen sie Qualitäten wie Übersicht über die Straße, Sicherheit und Bequemlichkeit. Gerade letzteres wird vom deutschen Autokäufer, dessen Durchschnittsalter mittlerweile 51 Jahre beträgt, besonders geschätzt.

Obwohl mittlerweile die kleineren SUVs, die auf Allradantrieb verzichten, dominieren, sind SUVs im Durchschnitt immer noch deutlich schwerer, haben höheren Luftwiderstand, sind stärker motorisiert und verbrauchen mindestens 25 Prozent mehr Treibstoff als die traditionellen Fließ- und Stufenheckfahrzeuge. Außerdem emittieren sie deutlich mehr CO2 als diese. Allerdings könnte die von der EU geplante Regelung, dass ab dem Jahr 2020 Durchschnittsneuwagen nur noch 95 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer statt der heutigen 130 Gramm ausstoßen dürfen, der überdurchschnittlichen Umweltbelastung der SUVs ein Ende bereiten. Denn sollten die Hersteller keine technische Lösung finden, müssten sie mit hohen EU-Strafzahlungen rechnen. Nicht zuletzt deshalb hat Bundeskanzlerin Merkel kürzlich interveniert, um die EU-Entscheidung auf den Herbst zu vertagen. Bis dahin will sie erreichen, dass klimafreundliche Fahrzeuge wie Elektroautomobile in der CO2-Statistik mehrfach zählen und so den hohen Ausstoß von SUVs und anderer Fahrzeuge ausgleichen. Wie die EU entscheiden wird, ist derzeit offen. 

Quellen: Der Mobilitätsmanager, Spiegel Online, Zeit Online