Erfüllter leben


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Prozent des schwedischen Abfalls landet in Mülldeponien. In den USA beträgt der Anteil 50 und in der EU im Durschnitt 37 Prozent. Ursächlich für den niedrigen Anteil in Schweden ist ein hoch effizientes Müllverwertungssystem. Über 50 Prozent des Abfalls werden recycelt. Der verbleibende Müll wird in effizienten Verbrennungsanlagen zur Wärmegewinnung eingesetzt. 20 Prozent der öffentlichen Gebäude sowie 250.000 Haushalte werden auf diese Weise mit Wärme versorgt. Diese effiziente Müllverwertung verursacht in Schweden ein bislang unbekanntes Problem: Müllknappheit. Um die Anlagen weiter betreiben zu können, importiert Schweden inzwischen Müll aus anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, beispielsweise aus Italien.

Müllverbrennung zur Energiegewinnung verursacht zwar mehr Emissionen als bei der Nutzung erneuerbarer Energien entstehen, jedoch ist sie gegenüber der Nutzung von Kohle oder Öl deutlich emissionsärmer. So werden gegenüber dem Beheizen der entsprechenden Haushalte mit Öl über zwei Millionen Tonnen CO2 eingespart, was Emissionen von nahezu 700.000 Autos entspricht. Seit Mitte der 1980er Jahre wurden die Emissionen von schwedischen Müllverbrennungsanlagen - auch von giftigen Substanzen wie Schwermetallen - um 90 bis 99 Prozent gesenkt, während sich gleichzeitig die Energieproduktion verfünffacht hat. Darüber hinaus werden auf diese Weise Methanemissionen von Mülldeponien vermieden. Insgesamt wird der Müllsektor seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 76 Prozent gegenüber 1990 reduzieren.

Quellen: Euractiv, Pachamama Alliance, Avfall Sverige