Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

7.300.000.000.000

US-Dollar müssten weltweit jährlich aufgewendet werden, um externe Effekte der Roh- und Grundstoff verarbeitenden Industrie auszugleichen. Hierzu zählen beispielsweise Landwirtschaft, Bergbau, Öl-, Gas- und Kohleförderung sowie Zement-, Stahl- und Papierproduktion. Die nicht eingepreisten Umweltschäden dieser Industrien entsprechen 13 Prozent des weltweiten Sozialproduktes von 2009. 38 Prozent der Schäden entstehen durch das Emittieren von Treibhausgasen. Mit jeweils einem Viertel folgen Schäden durch Wasser- und Bodennutzung, beispielsweise durch die Umwandlung einer artenreichen, vielfältigen Landschaft in artenarme Monokulturen oder die Extraktion von Grundwasser in Trockengebieten. Eine geringere Rolle spielen die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden u.a. durch übermäßigen Einsatz von Düngemitteln sowie anfallender Müll. Keine der Industrien erzielt jedoch ausreichend Gewinne, um externe Kosten dieses Ausmaßes im Falle einer Einpreisung ausgleichen zu können.

Zu den Industriezweigen, die die Umwelt am stärksten beeinträchtigen, gehören die Kohleverstromung in Asien oder Nordamerika sowie die Rinderzucht in Südamerika.  Durch die Verfeuerung von Kohle werden zahlreiche Emissionen freigesetzt, die den Klimawandel antreiben. Dieser führt zu einer erhöhten Zahl extremer Wetterereignisse wie Überflutungen oder Dürren und dementsprechend zu geringeren Ernteergebnissen in der Landwirtschaft. Doch trägt auch die Landwirtschaft selbst zur Entstehung externer Kosten bei: In Südamerika werden große, bislang naturbelassene Flächen in Weideland oder Anbauflächen für Futtermittel umgewandelt. Hier ist es vor allem der Verlust von ökosystemaren Dienstleitungen, der externe Kosten verursacht. Ökosystemdienstleistungen sind beispielsweise das Bereitstellen von sauberer Luft oder trinkbarem Wasser durch die Natur.

Quelle: Natural Capital at Risk: The Top 100 Externalities of Business