Erfüllter leben


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Menschen leiden in Deutschland unter Internetsucht. Das entspricht einem Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 65 Jahren. In der Altersgruppe der 14- bis 24-jährigen sind es sogar 2,4 Prozent. In beiden Altersgruppen sind Männer etwas stärker gefährdet. Dieses Verhältnis kehrt sich jedoch bei den 14- bis 16-jährigen um. Hier sind junge Mädchen zu insgesamt 5 Prozent und Jungen zu 3 Prozent von Internetabhängigkeit betroffen. 37 Prozent der Abhängigen spielen vor allem Onlinespiele, während weitere 37 Prozent in erster Linie in sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv sind. Während Männer häufiger durch Computerspiele gefährdet sind, sind Frauen eher für soziale Netzwerke anfällig.

Mit der Abhängigkeit gehen höhere Nutzungsdauern des Internets einher. Die Nutzungsdauer allein ist jedoch kein hinreichendes Kriterium für eine Suchterkrankung. Davon kann erst gesprochen werden, wenn verschiedene alltägliche Aufgaben der Betroffenen vernachlässigt werden und die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu ändern, fehlt. Beispielsweise bleiben Arbeiten im Haushalt unerledigt oder die Arbeitsleistung und das Sozialleben leiden. Bei letzterem ist es besonders die Fähigkeit, enge Beziehungen einzugehen, die bei Internetabhängigen abnimmt. 5,5 Tage im Jahr waren Internetabhängige im Durchschnitt arbeitsunfähig. Zum Vergleich: Menschen mit Depressionen sind im Durchschnitt 4 Tage und Drogenabhängige einen Tag arbeitsunfähig. 

Quelle: Bischof, Gallus/Bischof, Anja/Meyer, Christian et al., Drogenbeauftragte der Bundesregierung