Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

3.500.000

Tonnen Müll wurden 2010 weltweit täglich produziert. Setzt sich der historische Trend fort, dürfte die Zahl für 2012 oder 2013 weiter gestiegen sein. Seit 1900 hat sich der täglich anfallende Müll reichlich verelffacht, bei unverändertem Verhalten wird er sich bis 2025 verzwanzigfacht haben. Die Müllmenge von 2010 entspricht einer 5.000 Kilometer langen Kolonne von Müllautos - pro Tag. Und bislang gibt es wenig Anzeichen dafür, dass dieser Trend gebrochen werden könnte. Forscher gehen vielmehr davon aus, dass die weltweite Müllproduktion noch bis mindestens 2075 ansteigen werde.

Den Trend brechen könnte beispielsweise ein langsameres Bevölkerungswachstum, technischer Fortschritt im Verpackungssektor, ein Verbot von Plastiktüten oder ein besseres Ressourcenmanagement, vor allem in Städten. Städter verursachen etwa viermal so viel Müll wie ein Landbewohner. In den früh industrialisierten Ländern - die derzeit mit Abstand den meisten Müll produzieren - könnte das Aufkommen ab 2050 rückläufig sein. Dann werden jedoch zunächst in Asien und später auch in Afrika die Müllberge deutlich anwachsen. Das größte Problem, das die Forscher sehen ist jedoch die veränderte Qualität des Abfalls: Ab einem gewissen Wohlstandsniveau verringert sich zwar die reine Müllmenge, der anfallende Abfall wird jedoch zunehmend giftiger. Elektroschrott, Spielzeug, Haushaltsgeräte werden verstärkt weggeworfen und belasten auf Müllkippen das Grundwasser sowie bei Verbrennung die Luft. Kunststoffe bilden Müllstrudel im Ozean, die dann von Meeresbewohnern geschluckt werden. Zu einem Vorbild könnten Städte wie San Francisco werden. Dort hat man sich vorgenommen, bis 2020 keinen Müll mehr zu produzieren. Bereits heute liegt die Recyclingquote bei 55 Prozent.

Quelle: Spiegel Online