Erfüllter leben


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3.500.000.000

Euro pro Jahr könnte die europäische Industrie durch eine verbesserte Isolierung einsparen. Allein durch die Dämmung von freiliegenden Oberflächen - beispielsweise von Rohren und Leitungen - sowie die Reparatur beschädigter Isolierungen könnte der jährliche Kraftstoffbedarf der gesamten EU-Industrie um vier Prozent reduziert werden. Die Energieeinsparung entspricht der Energie, die 15 Kohlekraftwerke mit jeweils 500 Megawatt Leistung erzeugen oder dem gesamten Energieverbrauch der Niederlande.  Zusätzlich würden mit der Verringerung des Energieverbrauchs 37 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr weniger emittiert. Für die verbesserte Isolierung müssten Investitionen von etwa 900 Millionen Euro getätigt werden. Sie würden sich für die gesamte Industrie innerhalb eines Jahres - in manchen Bereichen sogar innerhalb weniger Monate -  amortisieren.

Umso überraschender ist das fehlende Bewusstsein für die Einsparungsmöglichkeiten innerhalb der Industrie. Zehn Prozent des Equipments in Industrieanlagen ist gar nicht oder nur unzureichend isoliert. Ursächlich hierfür sind Investitionsentscheidungen, die nur eine minimale Isolierung bis zu dem Grad für notwendig erachten, bei dem für Mitarbeiter keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Die maximal mögliche Energieeffizienz spielt hingegen bei der Investitionsentscheidung in der Regel keine Rolle.  Dies liegt vor allem darin begründet, dass diese Entscheidungen auf der Annahme niedriger Kraftstoffpreise beruhen. Diese Annahme erweist sich jedoch als falsch: Mit derzeit tendenziell steigenden Preisen für Energie steigen auch die Einsparmöglichkeiten für die Industrie. Höhere Preise für Verschmutzungsrechte im Rahmen des Emissionshandels würden die Einsparmöglichkeiten sogar noch vergrößern.

Quellen: Euractiv, Ecofys