Erfüllter leben


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Kubikmeter Wasser müssen diesen Winter alleine für die künstliche Beschneiung des Skigebietes Brauneck bei Garmisch-Partenkirchen bereitgehalten werden. Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro. Da der milde Winter nicht ausreichend natürlichen Schnee liefert, wird im gesamten Alpenraum eine Fläche beschneit, die der des Bodensees entspricht. Dabei wird mehr Wasser verbraucht, als die Einwohner der Stadt München in einem ganzen Jahr benötigen. Der Stromverbrauch übersteigt den Jahresverbrauch Nürnbergs. So entsteht ein sich selbst verstärkender Kreislauf: Je stärker der Wintersport durch den Klimawandel beeinträchtigt wird, desto mehr Ressourcen werden eingesetzt und Emissionen ausgestoßen, um ihn künstlich zu ermöglichen. Und das verstärkt wiederum den Klimawandel.

Dies zeigt sich beispielsweise bei den traditionell im Februar stattfindenden Olympischen Winterspielen. Herrschten von den 1920er bis 1950er Jahren an den Austragungsorten noch durchschnittliche Temperaturen von 0,4 Grad Celsius im Februar, waren es zu Beginn dieses Jahrhunderts 7,8 Grad - was allerdings auch an insgesamt wärmeren Austragungsorten wie Sochi liegt. Setzt sich dieser Trend fort, könnten 2050 nur noch 10 der bisherigen Austragungsorte wie St. Moritz, Sapporo, Albertville oder Calgary ein solches Event veranstalten, 2080 nur noch sechs. Denn auch für die künstliche Beschneiung sind niedrige Temperaturen nötig. Ohne nächtlichen Frost können unregelmäßige und damit für manche Sportarten gefährliche Oberflächen entstehen. Garmisch-Partenkirchen, Grenoble oder Oslo wären dann außen vor.

Quellen: Express, APA-Science, Klimaretter.info