Erfüllter leben


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Prozent der 18-29-jährigen Deutschen besitzen ein Auto. Mitte der 1990er Jahr waren es dagegen noch nahezu 50 Prozent und für die verbleibende Hälfte war es eines der vorrangigen Ziele, einmal ein eigenes Auto zu besitzen. Heute ist das nicht mehr der Fall. Auf dem Land ist das Auto als Transportmittel zwar weiterhin unverzichtbar. Vor allem in der Stadt verliert die Automobilindustrie mit jeder neuen Generation jedoch weitere Kunden. Dies wird am Beispiel der Autostadt Stuttgart deutlich: 2000 waren noch 12.600 Stuttgarter zwischen 18 und 25 Jahren als Halter eingetragen, 2012 waren es lediglich 5.000, obwohl diese Altersgruppe zahlenmäßig um zehn Prozent zugenommen hatte.

Ursächlich für den Rückgang der Autokäufe sind jedoch nicht nur Wirtschaftskrisen, längere Ausbildungszeiten, die oft schwierige Situation junger Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt sowie die gestiegenen Haltungskosten eines Autos. Vielmehr hat ein Mentalitätswandel dazu geführt, dass junge Leute kein eigenes Auto besitzen wollen. Das Auto ist für sie kein Statussymbol mehr. Als Alternativen werden Fahrräder und ÖPNV genutzt - auch weil sich für diese Infrastruktur und Ausstattung gegenüber den Hochzeiten des Automobilbooms deutlich verbessert haben. Ähnliche Tendenzen können auch in anderen früh industrialisierten Ländern beobachtet werden. Selbst in den USA hat mittlerweile etwa ein Viertel der unter 34-jährigen keinen Führerschein mehr, die Zahl der gefahrenen Kilometer dieser Altersgruppe ging ebenfalls um ein Viertel zurück. Vieles spricht zudem dafür, dass sich dieser Trend künftig durch Car-Sharing und verbesserte Angebote für ÖPNV und Fahrradverkehr, deren gemeinsame Nutzung sich immer leichter über Smartphones koordinieren lässt, weiter verstärkt.

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten/Mobilität in Deutschland