Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

5,2

bis 6,4 Monate benötigt ein Windrad, um die bei Herstellung und Betrieb aufgewendete Energie zu erzeugen und sich energietechnisch zu amortisieren. Dieser Wert gilt für die Küste Oregons, an der leicht bessere Windverhältnisse als an der deutschen Küste herrschen. An Nord- und Ostsee dauert die Amortisierung demnach in der Regel geringfügig länger, im schlechtesten Fall etwa ein Jahr. Das ist bei einer Laufzeit von etwa 20 Jahren für ein Windrad noch immer hocheffizient. 80 Prozent der verbrauchten Energie werden dabei für die Materialgewinnung sowie die Herstellung benötigt. Die verbleibenden 20 Prozent werden für Wartung, Auf- sowie Abbau aufgewendet. Da Windräder ein recht junges Produkt sind, dürfte sich die Energiebilanz aufgrund technischen Fortschritts und Effizienzsteigerungen bei Produktion und Materialeinsatz noch verbessern.
Sehr viel schlechter ist beispielsweise die Energiebilanz bei der Gewinnung von Erdöl. Dessen Förderung aus konventionellen Lagerstätten wurde über die Jahre immer energieintensiver, da oberflächennah zu fördernde Ölfelder zur Neige gingen. Außerdem erfordert die Ausbeutung unkonventioneller Lagerstätten wie Schiefergestein oder Ölsande einen noch höheren Energieeinsatz. So ist die Förderung von kanadischen Ölsanden bis zu vier Mal energieintensiver als aus saudi-arabischen Ölquellen. Auch bei der CO2-Bilanz schneiden konventionelle Energieträger deutlich schlechter ab. Während bei der Windenergie 10 Gramm CO2 je produzierter Kilowattstunde Strom emittiert werden, entstehen bei der Produktion einer Kilowattstunde Braunkohle etwa hundert Mal so viele Emissionen. Trotzdem muss auch Stromsparen bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen. Denn die Metalle und seltenen Erden, aus denen Windräder hergestellt werden, sind endlich - selbst wenn deren Nachschub nicht in naher Zukunft versiegen dürfte.
Quelle: WiWo Green, Treehugger, WiWo Green