Erfüllter leben


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875.000

Hektar Grünland sind in Deutschland zwischen 1990 und 2009 umgebrochen worden. Dazu zählen beispielsweise Wiesen, Feuchtgrünland, Blumen- oder Streuobstwiesen. Seit 2009 hat sich dieser Trend sogar noch beschleunigt. Allein zwischen 2009 und 2013 gingen 82.000 Hektar Grünland verloren. Das entspricht einer Zunahme der Verlustrate von fünf auf reichlich sieben Prozent der ursprünglichen Grünlandfläche. Der größte Teil davon wurde in intensiv bewirtschaftete Ackerflächen umgewandelt, da der Anbau von Futtermitteln oder Energiepflanzen lukrativer ist als beispielsweise extensive Weidewirtschaft. Grünland - das noch etwa ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland ausmacht - ist wichtig für die Artenvielfalt, die Wasserfilterung, als Schutz vor Bodenerosion und als Aue bei Überschwemmungen. 

Grünland spielt jedoch auch eine wichtige Rolle für den Klimaschutz. Grünflächen haben einen überdurchschnittlich hohen Humusgehalt. Mit fünf bis sechs Prozent Humusanteil liegt etwa doppelt so viel Humus unter Grünflächen wie unter Äckern. Und je höher der Humusgehalt ist, desto besser sind die Kohlenstoffspeicherkapazitäten des Bodens. Durch die Umwandelung von Grün- in Ackerland werden rein rechnerisch zehn Tonnen CO2-Äquivalent pro Hektar und Jahr freigesetzt. Die Rückumwandlung in Grünland ist als Klimaschutzmaßnahme allerdings weniger effektiv als der Erhalt bestehender Grünflächen. Da der Boden unter Grünland Kohlenstoff erst im Verlauf von hundert Jahren bindet, wird beim Umbruch von Grün- in Ackerland etwa doppelt so viel Kohlendioxid freigesetzt, als bei der Schaffung neuen Grünlandes im Boden gebunden wird.

Quellen: Klimaretter.info, TAZ