Erfüllter leben


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Prozent nur des gesamten Vermögens war 2013 in den USA einer Untersuchung der US-Federal Reserve zufolge im Besitz der wirtschaftlich schwächeren Hälfte der privaten Haushalte. 1989 waren es noch drei Prozent gewesen. Dagegen stieg der Vermögensanteil der reichsten fünf Prozent der US-amerikanischen Haushalte im selben Zeitraum von 54 auf 63 Prozent, womit sich der Wert ihrer Vermögen - inflationsbereinigt - annähernd verdoppelte. Umgekehrt sank der Anteil der verbleibenden 45 Prozent der wohlhabenderen Hälfte von 43 auf 36 Prozent, was allerdings noch immer einen absoluten Vermögenszuwachs von rund einem Drittel bedeutete. Die wirtschaftlich schwächere Hälfte erlitt hingegen eine Halbierung ihrer Vermögen.

Dieses steile Gefälle bei der Vermögensbildung erklären die Verfasser der Studie mit sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in der frühkindlichen Phase sowie der nachfolgenden Schul- und ggf. Studienzeit, unternehmerischen Aktivitäten und nicht zuletzt Erbgängen.

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden kürzlich von der Präsidentin der Amerikanischen Notenbank, Janet Yellen, vorgestellt. Dabei warf sie die Frage auf, ob die wachsende Einkommens- und Vermögensungleichheit noch mit dem amerikanischen Wert der Chancengleichheit zu vereinbaren sei. Yellen enthielt sich zwar konkreter politischer Forderungen, machte jedoch klar, dass bei der Einkommens- und Vermögensverteilung Handlungsbedarf bestehe.

Quelle: Remarks by Janet L. Yellen at the Conference on Economic Opportunity and Inequality, Federal Reserve Bank of Boston