Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

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Prozent der US-Amerikaner räumen dem Wachstum der Wirtschaft und der Schaffung von Arbeitsplätzen Priorität auf der politischen Agenda ein, selbst wenn dies die Umwelt zusätzlich belasten sollte. Nur 37 Prozent vertreten genau die gegensätzliche Auffassung. Für sie steht Umweltschutz an erster Stelle. Dafür würden sie sogar Wachstumseinbußen und den Verlust von Arbeitsplätzen in Kauf nehmen. Die verbleibenden drei Prozent machen keine Angaben. Zu diesem Ergebnis kommt der World Values Survey, der zwischen 2010 und 2014 die Bevölkerungen von 54 Ländern, darunter elf der Gemeinschaft der zwanzig wichtigsten Industrieländer (G20), befragt hat. Ganz ähnlich wie die US-Amerikaner votieren die Südafrikaner, die ebenfalls der G20 angehören. Auch in Japan gibt es mehr Wachstumsbefürworter als Umweltschützer, die größte Gruppe sind hier allerdings diejenigen, die "weiß nicht" ankreuzen. Dagegen geben die Bevölkerungen der neun verbleibenden G20-Mitglieder, darunter Deutschland, mehrheitlich Umweltschutz den Vorzug vor Wirtschaftswachstum. Am deutlichsten tun dies die Mexikaner mit 63 Prozent, gefolgt von den Chinesen mit 57 und den Russen mit 50 Prozent. Von den Deutschen ziehen 48 Prozent Umweltschutz Wirtschaftswachstum vor. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die für Wachstum votieren, mit 39 Prozent hier recht groß (die verbleibenden 13 Prozent wählen entweder andere Antworten oder machen keine Angaben).

Die Umfrageergebnisse zeigen: Die Wachstumsstrategie der G20 wird von deren Bevölkerungen nur zum Teil gestützt. Oder anders gewendet: Bei Maßnahmen für Umwelt- und Klimaschutz können viele G20-Länder auf Rückhalt ihrer Bevölkerungen bauen. Dies sind gute Voraussetzungen für den so wichtigen Klimagipfel 2015 in Paris.

Quelle: World Values Survey (S. 103)