770.000.000
Euro werden jährlich in Deutschland für die Werbung von Süßwaren ausgegeben. Allein bei Ferrero beträgt das Werbebudget 414 Millionen Euro. Es ist damit fast doppelt so groß wie das von Volkswagen. Offenbar haben diese Werbeanstrengungen Erfolg, denn pro Jahr konsumiert jeder Deutsche im Schnitt knapp 33 Kilo Süßwaren. Dabei empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, dass Zucker nur fünf Prozent der täglichen Kalorienmenge ausmachen solle. Das entspricht bei einem normalgewichtigen Erwachsenen rund 25 Gramm. Eingeschlossen hierin sind Honig, Sirup und Fruchtsäfte. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Menschen in den früh industrialisierten Ländern auf etwa zwei Drittel der täglichen Zuckermenge verzichten. Dabei führt hoher Zuckerkonsum nicht nur zu Übergewicht und Fettsucht, sondern auch zu Diabetes, Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Weltweit leiden 387 Millionen an Diabetes, darunter allein 30 Millionen Menschen in den USA und 52 Millionen in Europa. Jeder zweite Chinese befindet sich mittlerweile im Vorstadium der Diabetes, das entspricht 500 Millionen Betroffenen. Aufgrund höherer Einkommen, Urbanisierung und Bevölkerungswachstum dürfte der Zuckerverbrauch weltweit weiter steigen. Für 2015 soll er von 182 auf über 185 Millionen Tonnen zunehmen. Hierdurch würde eine zusätzliche Fläche von mindestens 250.000 Hektar Land bzw. 350.000 Fußballfelder benötigt. Folglich geht der Zuckerkonsum auch zunehmend zu Lasten der Umwelt, da der Anbau nicht nur immer mehr Land beansprucht, sondern aufgrund von Monokulturen auch mehr Pestizide eingesetzt werden.