Erfüllter leben


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Prozent mindestens soll die Wirtschaft in den ärmsten Ländern jährlich wachsen. Dies ist die Vorgabe der Open Working Group, die derzeit für die UNO Vorschläge für die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) erarbeitet. Die Ziele sollen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, gesellschaftlicher und ökologischer Ebene dienen und im September 2015 verabschiedet werden. Sie lösen die Milleniumsentwicklungsziele ab, die dieses Jahr auslaufen.

Die meisten der 17 Ziele, die von Armutsabbau über die Versorgung mit Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen bis zur Bekämpfung des Klimawandels reichen, sind sehr plausibel. Ob allerdings quantitative Wachstumsvorgaben für die Wirtschaft hilfreich und vor allem nachhaltig sind, darf bezweifelt werden. Denn zusammen mit dem ebenfalls geforderten Ausbau des Arbeitsmarktes und der Vollbeschäftigung ist damit der Weg in eine westliche Wachstums-, Erwerbsarbeits- und Konsumkultur vorgezeichnet. Dass diese nicht nachhaltig ist, zeigen viele Indikatoren. Es ist bedauerlich, dass den ärmsten Ländern unsere Wirtschafts- und Lebensweisen übergestülpt werden, ohne dass diese Länder die Möglichkeit haben, eigene Strategien für Nachhaltigkeit und Lebensqualität zu entwickeln.

Quelle: Report of the Open Working Group Sustainable Development Goals, Goal 8.1