Erfüllter leben


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US-Dollar wurden 2014 von Afrikanern im Ausland an ihre Heimatländer überwiesen. Bis 2017 sollen es 37 Milliarden US-Dollar sein. Allein in Nigeria betrugen die Auslandsüberweisungen 21 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 4 Prozent des nigerianischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Nach Mali flossen Auslandsüberweisungen in Höhe von 7 Prozent, nach dem Senegal sogar in Höhe von 11 Prozent des jeweiligen BIP. Die Überweisungen ausgewanderter Afrikaner in ihre Heimatländer sind für viele afrikanische Länder die wichtigste Devisenquelle. Deshalb haben sie wenig Interesse daran, die massenhafte Auswanderung aus Afrika zu stoppen und abgelehnte Flüchtlinge wiederaufzunehmen. Denn neben dem beständigen Devisenzufluss entschärft die Auswanderung das Arbeitslosenproblem insbesondere junger Männer. Insofern dürften die 1,8 Milliarden Euro, die die EU in Form eines Nothilfe-Treuhandfonds den afrikanischen Ländern für die Beschäftigung junger Afrikaner, die Wiedereingliederung abgewiesener Flüchtlinge und die Bekämpfung von Schlepperkriminalität zur Verfügung stellt, die Afrikaner kaum umstimmen – selbst wenn beabsichtigt ist, die Summe in nächster Zeit auf 3,6 Milliarden Euro zu verdoppeln. Auf dem europäisch-afrikanischen Gipfeltreffen im maltesischen Valetta Mitte November machten die afrikanischen Länder klar, dass diese Gelder nicht ausreichten, um die armutsgetriebene Auswanderung aus Afrika einzudämmen.

Quelle: FAZ 11. November 2015, FAZ 12. November 2015