Erfüllter leben


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-fach soll in diesem Jahrhundert der Energieverbrauch für Wohnraumklimatisierung global steigen: von 300 Terrawattstunden im Jahr 2000 auf 10.000 im Jahr 2100. Ursächlich für diesen Anstieg ist der wachsende materielle Wohlstand in den spät industrialisierten Ländern und die weltweite Urbanisierung. Im indischen Mumbai machen Klimaanlagen inzwischen 40 Prozent des Energieverbrauchs aus. In Saudi Arabien wird mehr als die Hälfte des sommerlichen Stromverbrauchs für Klimaanlagen verwendet. Aber auch die früh industrialisierten Länder werden aufgrund des Klimawandels mehr Energie zur Kühlung benötigen. Schon heute verbrauchen die 318 Millionen US-Amerikaner mehr Strom für Kühlung als die 1,1 Milliarden Afrikaner für ihren gesamten Strom. Kühlung gehört zum Lebensstil des 21. Jahrhunderts. Klimaanlagen in Wohnungen, Büros und Autos kühlen die Luft auf angenehme Temperaturen. Die meisten Lebensmittel sind gekühlt oder gefroren. Medikamente müssen gekühlt werden. Industrien wie Stahl, Chemie oder Kunststoff hängen von der Kühlung ab. Datenzentren, ja das gesamte Internet würden ohne Kühlung zusammenbrechen. Niederländischen Vorhersagen zufolge wird im Jahr 2060 der Energieaufwand zum Kühlen höher sein als der zum Erwärmen. Allerdings kommen bei der Kühlung immer noch vorwiegend traditionelle Kompressionskälteanlagen zum Einsatz, die Kühlmittel und vor allem große Mengen an Strom benötigen. Häufig produziert der Betrieb der Geräte mehr Wärme als kühle Luft.  Insgesamt verursachen der unerwünschte Austritt von Kühlmittel und die zur Kühlung benötigte Energie 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Überdies stammen 75 Prozent der Emissionen, die bei der Kühlung entstehen, von fossilen Energieträgern.

Quelle: The Guardian