Erfüllter leben


Übersicht Denkzahl

69

Prozent der 14- bis 25-Jährigen in Deutschland sind Wirtschaftswachstum gegenüber skeptisch eingestellt und fragen sich, „wie lange es noch gut gehen kann, wenn unsere Wirtschaft Jahr für Jahr weiter wächst“. Damit bekunden sie eine ähnlich hohe Wachstumsskepsis wie die Bevölkerung insgesamt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Spezialauswertung des Umweltbundesamts über das Umweltbewusstsein junger Menschen. Zugleich können sich junge Menschen – so die Studie weiter -  weniger gut ausmalen, wie Wohlstand ohne Wachstum erreicht werden kann. So sind wiederum 69 Prozent der 14- bis 25-Jährigen der Auffassung, dass das gegenwärtige Wohlstandsniveau ohne weiteres Wachstum nicht gehalten werden kann. Bei der Bevölkerung insgesamt ist die Quote mit 59 Prozent zwar deutlich geringer, aber immer noch hoch. Offensichtlich setzen die Deutschen – jung wie alt - Wohlstand nach wie vor in erster Linie mit materiellem Wohlstand gleich. Dass Wohlstand auch immateriell sein kann und auf Wirtschaftswachstum nicht oder kaum angewiesen ist, ist nur einer Minderheit bewusst. Auch zur Lösung von Klima- und Umweltproblemen benötigt die Hälfte der jungen Menschen wie knapp die Hälfte der Bevölkerung insgesamt „vor allem ein hohes Wirtschaftswachstum“ . Trotzdem sind zwei Drittel der 14- bis 25-Jährigen der Auffassung, dass „die Umwelt nur gerettet werden kann, wenn wir alle weniger konsumieren“, obwohl dies jede Wachstumsstrategie konterkariert. Die Ergebnisse zeigen: Der Zusammenhang von Wachstum und Wohlstand ist vielen nicht klar. Hier ist noch Aufklärungsarbeit zu leisten. Darüber hinaus gibt es in der Öffentlichkeit noch immer zu wenige Beispiele, die verdeutlichen, dass auch ein weniger konsumlastiges Leben zu individueller Zufriedenheit und gesellschaftlichem Wohlbefinden führen kann. Schließlich fehlen konkrete politische Vorschläge, die zeigen, dass eine intakte Umwelt oder ausgeglichene öffentliche Haushalte auch ohne Wirtschaftswachstum gewährleistet werden können.

Quelle: Umweltbundesamt