44.000.000
Muslime lebten 2010 in Europa inclusive Russlands. Das waren 6 Prozent der europäischen Bevölkerung. Auf die muslimische Bevölkerung weltweit bezogen waren 2,7 Prozent aller Muslime in Europa ansässig. Die meisten Muslime, nämlich 18,4 Millionen lebten in Osteuropa, davon allein 16, 4 Millionen in Russland. Mit 11,8 Prozent gehört hier der Anteil an Muslimen mit zu den höchsten in Europa. Allerdings konzentrierten sich die Muslime dort im Wesentlichen auf den Föderationskreis Wolga und das Südliche Russland.
Die größten prozentualen Zuwächse an Muslimen verzeichneten jedoch die west- und nordeuropäischen Länder, allen voran Frankreich. Von 2000 bis 2010 verdreifachte sich hier die Zahl der Muslime. Mit 4,7 Millionen lebten 2010 in Frankreich 600.000 mehr Muslime als im wesentlich größeren Deutschland, wo ihre Zahl im selben Zeitraum nur um 13 Prozent zunahm.
Bis 2030 wird sich die Zahl der Muslime in Europa nach einer Untersuchung des US-amerikanischen Pew Research Center um 7,4 Millionen auf reichlich 58 Millionen erhöhen. Etwa jeder zwölfte Europäer wird dann muslimisch sein. In Belgien, Frankreich und Schweden wird ihr Bevölkerungsanteil sogar um die 10 Prozent betragen. Die höchsten absoluten Zuwächse werden mit jeweils mehr als 2 Millionen Menschen das Vereinigte Königreich, Russland und Frankreich haben. Der muslimische Bevölkerungsanteil steigt am stärksten in Nordeuropa inklusive dem Vereinigten Königreich.
Natürlich sind Bevölkerungsprognosen mit großen Unsicherheiten behaftet. So ist beispielsweise in den Berechnungen für Deutschland der Flüchtlingszustrom aus dem Jahr 2015 nicht berücksichtigt. Allerdings ist offen, wie viele Bürgerkriegs-flüchtlinge bis 2030 in ihre Heimat zurückkehren werden. Sicher ist jedoch, dass die muslimische Bevölkerung in Europa auch noch 2030 eine wesentlich höhere Geburtenrate aufweisen wird als die nicht muslimische. In Kombination mit rückläufigen Bevölkerungszahlen nicht muslimischer Bevölkerungsgruppen in vielen europäischen Ländern führt dies automatisch zu einem relativen Anstieg der muslimischen Bevölkerung.
Quelle: Pew Research Center