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Einkommensungleichheit wächst

Growing Income Inequality in OECD Countries: What drives it and how can policy tackle it?

Seit Mitte der 1980er Jahre ist in den meisten OECD-Ländern die Einkommensungleichheit gestiegen. Dies ist die Kernbotschaft der OECD-Studie „Growing Income Inequality in OECD Countries", die am 2. Mai 2011 in Paris vorgestellt wurde.

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Besonders stark öffnete sich Kluft zwischen oberem und unterem Einkommensdezil in Israel, Schweden, Kanada, Australien, Deutschland, den USA und Neuseeland. Damit nahm die Einkommensungleichheit sowohl in Ländern zu, in denen wie in den USA und Israel die Einkommen schon vor Mitte der 1980er Jahre stark auseinanderklafften, als auch in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit wie Schweden oder Deutschland.

Ursächlich für die wachsende Einkommensungleichheit waren vor allem die globalisierungsbedingte Aufwertung qualitativ hoch stehender Arbeit zulasten gering qualifizierter Tätigkeiten, die Auflösung von Familien und die Zunahme Alleinerziehender sowie eine Steuer- und Transferpolitik, die weniger auf Einkommensausgleich bedacht war als vor 1985.

Die Politik sollte sich der OECD zufolge deshalb darauf konzentrieren, ihr Steuer- und Transfersystem so zu gestalten, dass sich die Einkommensschere nicht weiter öffnet. Ferner sollte der Zugang zu auskömmlich bezahlten Arbeitsplätzen verbessert werden, indem beispielsweise Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für gering Qualifizierte ausgebaut werden. 

OECD (2011), Growing Income Inequality in OECD Countries: What drives it and how can policy tackle it?, Paris.