Erfüllter leben


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Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Klimawandel längst Fakt: Die Erde hat sich erwärmt, der Meeresspiegel steigt, Hitzewellen, Trockenperioden und Überschwemmungen nehmen zu.

Aber nicht nur global sind die Folgen des Klimawandels unverkennbar, auch in unseren Breiten mehren sich die Anzeichen für klimatische Veränderungen. So hat sich die mittlere Jahrestemperatur im Alpenraum in den vergangenen hundert Jahren doppelt so stark erhöht wie im globalen Durchschnitt. Die steigenden Temperaturen werden neben dem bereits heute zu beobachtenden Abschmelzen der Gletscher zu einer Verringerung der Grundwasserneubildung sowie zu abnehmenden Niederschlägen im Sommer und zunehmenden im Winter führen.

Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels steht daher auch im Zentrum des vorliegenden Projekts "Klimafolgen und Anpassungsstrategien - Chancen, Risiken und Handlungsoptionen für Verkehrsunternehmen, Energiewirtschaft und Tourismus in Bayern". Unter Anpassung wird die Entwicklung von Strategien und Techniken für einen besseren Umgang mit den unvermeidbaren Folgen des Klimawandels verstanden: Anpassung bereitet auf zukünftige Risiken vor, sie leistet Vorsorge und vermindert die Verletzbarkeit von Umwelt und Gesellschaft. Darüber hinaus können Anpassungsprozesse zum Motor nachhaltigen Wirtschaftens werden - womit Anpassung politisch leichter durchsetzbar erscheint als eine bloße Vermeidungsstrategie.

Mit der neuen Studie wurden exemplarisch für ganz Bayern drei Wirtschaftzweige und deren jeweilige Betroffenheit, Problemwahrnehmung und Handlungsoptionen untersucht: die Energiewirtschaft, Verkehrsunternehmen und die Tourismusbranche. Diese Auswahl orientiert sich an den Ergebnissen der 2009 vom bifa durchgeführten Studie „Anpassung an den Klimawandel". In dieser repräsentativen Untersuchung wurde deutlich, dass diese drei Branchen sich besonders vom Klimawandel und den damit verbundenen Risiken betroffen fühlen.

Das vorliegende Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit finanziert und vom bifa Umweltinstitut geleitet und durchgeführt. Von besonderer Bedeutung war die enge Kooperation mit den bayerischen Industrie und Handelskammern sowie mit dem von Prof. Dr. Wolfram Mauser koordinierten GLOWA-Danube-Projekt. In diesem Projekt wurden die regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels auf das Einzugsgebiet der Oberen Donau, welches weite Teile Bayerns abbildet, untersucht. Die Erkenntnisse aus dem GLOWA-Projekt waren unverzichtbare Grundlage sowohl für die Abschätzung regionaler Auswirkungen des Klimawandels als auch für die gemeinsame Entwicklung von Anpassungsstrategien mit Vertretern der ausgewählten Wirtschaftszweige. Um die Auswirkungen für ganz Bayern darzustellen, wurden ergänzend Ergebnisse aus dem KLIWA-Projekt herangezogen (www.kliwa.de).

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (2012), Folgen des Klimawandels - Verkehr, Tourismus und Energieversorgung vor neuen Herausforderungen. Ein Leitfaden, München