"Frei von CO2 - sei mit dabei" der Klimaregio Bayreuth
Durchschnittlich stoßen die Deutschen jährlich rund 10 Tonnen CO2 pro Kopf aus. Dies ist mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt der Weltbevölkerung. Um die Erderwärmung bis 2050 auf unter zwei Grad zu begrenzen, müssen die CO2-Emissionen deutlich gedrosselt werden. Rechnungen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen zufolge müssen sie bis 2050 pro Kopf auf 1 Tonne sinken. Um dies zu erreichen, müssen nicht zuletzt die Konsumgewohnheiten eines jeden Bürgers verändert werden.
Deshalb hat die "Klimaregio Bayreuth" - eine gemeinsame Aktionsplattform für den Klimaschutz in der Stadt und im Landkreis Bayreuth - die Klimaschutzkampagne „Frei von CO2 - sei mit dabei" ins Leben gerufen. Mit ihrer Hilfe wollen sie Bürgerinnen und Bürger zu langfristigen, klimafreundlichen Verhaltensänderungen bewegen. Jeder Monat steht dabei unter einem anderen Motto wie "Spritsparend Autofahren" oder "Nie mehr Kochwäsche".
Über die jeweiligen Monatsthemen informiert die Kampagne mittels einer Vielzahl von Kommunikationsmedien, u.a. auf Plakaten, über das Radio, auf Postkarten, im Internet und in regionalen Zeitungen. Da die Kampagne jeden Monat nur ein Thema bewirbt, ist die Chance größer, dass die Informationen bei der Bevölkerung ankommen und umgesetzt werden. Gleichzeitig werden weitere positive Aspekte der Kampagne hervorgehoben, z.B. dass die Bürger durch die Umsetzung der Maßnahmen nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch noch Geld sparen und etwas für ihre Gesundheit tun können.
Auf der Internetseite der Kampagne können die Bürger Bayreuths in einem kurzen Fragebogen angeben, was sie im letzten Monat konkret unternommen haben, um ihre CO2-Emissionen zu verringern. Dabei nehmen sie an einem monatlichen Gewinnspiel teil. Zu gewinnen sind u.a. Spritspar-Theoriestunden in einer Fahrschule, energieeffiziente Haushaltsgeräte, Regionalkörbe mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region oder automatische Thermostate, die die Raumtemperatur energieeffizient regulieren.
Im Mai 2010 hieß das Motto „Ohne Fleisch geht´s auch". Dabei wurde die Bevölkerung darüber informiert, dass die meisten Menschen mit rund 600 Gramm in der Woche zu viel Fleisch essen. Schätzungen der UN zufolge ist die Nutztierhaltung, insbesondere wegen des hohen Flächenbedarfs, für knapp ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Daher sollte jeder Bürger höchstens zwei- bis dreimal die Woche Fleisch essen und darauf achten, dass das Fleisch aus der Region kommt und nicht mit dem Flugzeug transportiert wurde. Aber auch aus gesundheitlichen Gründen ist ein zu hoher Fleischkonsum bedenklich. 600 Gramm Fleisch sind etwa das Doppelte der Menge, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfiehlt.
Der Monat November 2010 stand unter dem Motto "Umweltfreundliches Heizen". Auf den Plakaten in Bayreuth war zu lesen, dass das Absenken der Raumtemperatur um 1º Grad Celsius ca. 6 Prozent der Heizkosten spare. Zudem wurde dafür geworben Heizkörper regelmäßig zu entlüften. Dadurch würde der Energieverbrauch zusätzlich reduziert.
Im November 2010 gewann die Kampagne den Bundeswettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2010" in der Kategorie "Erfolgreich umgesetzte, innovative Aktionen zur Beteiligung und Motivation der Bevölkerung bei der Realisierung von Klimaschutzmaßnahmen".
Mehr Informationen zur Kampagne "Frei von CO2 - sei mit dabei" finden Sie hier.