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Studie zu Auswirkungen von Gigalinern auf den Kombinierten Verkehr und den Einzelwagen-Schienengüterverkehr

Ab 2012 startet in Deutschland ein Feldversuch mit 400 sogenannten Gigalinern. Dies sind Lkw mit einer Länge von 25 Metern und einem Transportgewicht von bis zu 44 Tonnen. Im Rahmen des fünf Jahre dauernden Feldversuchs soll getestet werden, wie der Gütertransport durch den Einsatz der Gigaliner verbessert werden kann.

Eine jüngst veröffentlichte Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) und von K+P Transport Consultants kommt zu dem Ergebnis, dass eine uneingeschränkte Einführung der Gigaliner den ökologischeren Schienengüterverkehr schwer treffen könnte. Da Gigaliner gegenüber dem Transport auf der Schiene und normalen Lkw vordergründig kostengünstiger sind, könnten bis 2030 rund 30 Prozent des sogenannten Einzelwagen-Schienengüterverkehrs auf die Straße verlagert werden. Da mit abnehmender Auslastung der Schiene auch die Stückkosten für den Gütertransport mit der Bahn steigen, könnte es in bestimmten Regionen oder Ländern damit sogar zu einem vollständigen Marktversagen des Schienengüterverkehrs kommen.

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Hinzu kommen steigende externe Kosten durch CO2- und Schadstoff-Emissionen sowie durch Verkehrsunfälle und Lärm. Das ISI schätzt, dass sich die zusätzlichen externen Kosten im Zuge des verstärkten Einsatzes von Gigalinern und der damit einhergehenden zunehmenden Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße auf bis zu 110 Millionen Euro jährlich belaufen könnten. Die externen Kosten des gesamten Güterverkehrs könnten so um rund 2,5 Prozent ansteigen. Dieser Anstieg stünde aber im völligen Widerspruch zu dem von der EU gesetzten Ziel, die externen Kosten des Straßen- und Schienenverkehrs zu senken. Daher ist den Autoren der Studie zufolge eine uneingeschränkte Einführung von Gigalinern problematisch.

KP Transport Consultants und Fraunhofer ISI (2011), Studie zu Auswirkungen von Gigalinern auf den Kombinierten Verkehr und den Einzelwagen-Schienengüterverkehr. Freiburg/Karlsruhe.