Erfüllter leben


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Gleichheit ist Glück

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Ungleichheit, so wollen uns Wirtschaftsexperten einreden, ist eine gute Sache: Sie fördert den Wettbewerb und animiert die Einzelnen zu mehr Leistung. Die weniger Betuchten versuchen so zu werden wie die Begüterten, und die Tüchtigen geben den Takt vor. In einer freien Wirtschaft entfalten sich durch diesen Wettbewerb die produktivsten Kräfte. Und wo die Wirtschaft boomt, geht es allen gut.

Ist das wirklich so? Die britischen Wissenschaftler Kate Pickett und Richard Wilkinson haben in jahrzehntelanger Arbeit Daten zum Zustand entwickelter Gesellschaften gesammelt und ausgewertet. Die Erkenntnis der beiden Autoren: Lebenserwartung, Gesundheit, Bildungschancen und Kriminalität stehen im eindeutigen Zusammenhang mit der sozialen Ungleichheit einer Gesellschaft, und nicht etwa mit der Höhe des Durchschnittseinkommens. Pickett und Wilkinson können aber auch beweisen, dass die Ungleichheit die ganze Gesellschaft krank macht - nicht nur die Armen, es trifft alle sozialen Schichten: In den USA, wo das reichste Fünftel der Gesellschaft das Neunfache des ärmsten Fünftels verdient, ist die Zahl der psychischen Erkrankungen fünfmal so hoch wie in den skandinavischen Ländern.

Dieses Buch bietet eine völlig neue, empirisch belegte Basis für das ehemals "linke" Ziel einer gerechten Gesellschaft. Denn Ungleichheit führt zu Statusangst auf allen Ebenen einer Gesellschaft, und diese macht krank und dick und gewalttätig und drogensüchtig.

Kate Pickett und Richard Wilkinson (2009), Gleichheit ist Glück. Aus dem Englischen von Edgar Peinelt und Klaus Binder. 320 Seiten. Fester Einband. Tolkemitt Verlag.

Quelle: Zweitausendeins