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Nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Indikatorenbericht 2010

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Das Statistische Bundesamt hat nach 2006 und 2008 zum dritten Mal einen Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung vorgelegt. Er zeigt anhand von 35 Indikatoren, für die von der Politik konkrete Ziele festgelegt wurden, den aktuellen Stand der Entwicklung. Die so genannten Nachhaltigkeitsindikatoren umfassen Daten des Ressourcenverbrauchs, der Umweltqualität und der Staatsverschuldung aber auch der Beschäftigung und der Integration von Migranten. Die Bewertung der Zielerreichung erfolgt mit Hilfe plakativer Wettersymbole, die von sonnig - d.h. auf dem besten Weg zum Ziel - bis zu Blitz und Donner - d.h. Ziel verfehlt - reichen. Dem Ressourcenbericht zufolge hat sich die Hälfte der Indikatoren im Blick auf die Zielvorgabe günstig entwickelt (z.B. Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch oder Hochschulquoten). Bei anderen Indikatoren wie Artenvielfalt oder Staatsverschuldung wird das Ziel deutlich verfehlt.

Der Bericht ist für die Standortbestimmung in Sachen Nachhaltigkeit zweifellos hilfreich. Für künftige Ausgaben sollten die Nachhaltigkeitsindikatoren allerdings einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden. Die Auswahl ist verbesserungsbedürftig. Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner gehört nicht zu den Nachhaltigkeitsindikatoren. Wohl aber dessen Verteilung, auf die sich im Bericht allerdings keine Hinweise finden. Auch die Erwerbstätigenquote der 15- bis 65-jährigen Bevölkerung ist diskussionsbedürftig. Hier wäre die Erwerbstätigenquote der über 60-jährigen nicht zuletzt im Hinblick auf die Erhöhung des Renteneinrittsalters treffender. Für den vierten Bericht bleibt deshalb noch eine Menge zu tun...

Statistisches Bundesamt Deutschland (Hrsg.), Nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Indikatorenbericht 2010, Wiesbaden, Juli 2010