Klangradar 3000
Zeitgenössische Musik klingt aufgrund ihrer Andersartigkeit und der nicht unbedingt auf Harmonie bedachten Klänge für viele zunächst fremd. In Hamburg haben Schulklassen im Rahmen des Musikunterrichts unter Anleitung renommierter Komponisten die Möglichkeit, durch eigene Kompositionen einen Zugang zu experimenteller und zeitgenössischer Musik zu finden. Die Schülerinnen und Schüler sollen dadurch kreative und soziale Kompetenzen entdecken und entwickeln. Im Projekt „Klangradar 3000" lernen sie gemeinsam, was Musik zu bieten hat. Lehrer und Komponisten arbeiten Hand in Hand und ergänzen sich mit ihren pädagogischen und musikpraktischen Erfahrungen, so dass die Schüler, durch die Möglichkeit, sich musikalisch ausdrücken zu können, selbstsicherer werden. Gegen Ende des Projekts sind sie meist Neuem gegenüber offener.
Reise 21
„Reise 21" - ursprünglich „Reise in die Musik des 21. Jahrhunderts" - heißt eines der konkreten Projekte im Rahmen von Klangradar 3000. Im Musikunterricht wird einmal wöchentlich sechs Monate lang im Bereich der Neuen und experimentellen Musik komponiert. Zusätzlich führen die begleitenden Komponisten Blockworkshops mit ihrer Schülergruppe durch. Wichtig ist, dass alle Ideen von Schülern entwickelt und musikalisch umgesetzt werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und interdisziplinäre Konzepte mit Tanz, Theater oder Film erwünscht. Eines der Stücke im Rahmen von Reise 21 wurde von der International School Hamburg unter dem Titel „A day in a life" komponiert und aufgeführt. In der dazugehörigen Projektdokumentation wird erklärt, dass es sich dabei um die Vertonung des Schulalltages handelt, weshalb Klänge von Cornflakes, Duschen, Gähnen und Basketball Spielen zu hören sind. Das Ergebnis können Sie in diesem Video betrachten.
Klangwellen
Ein weiteres Unterprojekt sind die „Klangwellen". Diese unterscheiden sich von „Reise 21" dadurch, dass hier, ausgehend von einer bestehenden Komposition eines zeitgenössischen Komponisten als Inspirationsquelle, ein eigenes Stück komponiert wird. Die Kinder und Jugendlichen werden inspiriert, ihre eigene musikalische Sprache zu finden und sich nach und nach von dem Referenzwerk zu entfernen. Zum Abschluss führt die Schülergruppe ihr eigenes Werk ohne professionelle Hilfe einerseits als Vorkonzert in der Konzerthalle des Hauptkonzertes und andererseits im Rahmen eines Schulkonzertes auf. Abschließend erleben sie dann die Live-Aufführung des Referenzwerkes durch ein renommiertes Hamburger Orchester, von dessen Aufnahme sie drei Monate zuvor inspiriert worden sind.
Der Ablauf eines Projektes - von den großen Zweifeln zu Beginn bis zum erfolgreichen Konzert - kann hier eingesehen werden.
Weitere Informationen sowie zahlreiche Hörproben und Projektberichte finden Sie auf der Homepage des Klangradar 3000 und auf der Webseite des Landesmusikrates Hamburg. Das ganze Projekt wird zudem in diesem Film kurz erklärt.